Oft gehört und nie geglaubt: Wie schnell es passieren kann, dass ein man selbst in einem Scam landet und abgezogen wird. Doch leider wurde ich mit zwei Freundinnen während einer Reise durch Thailand auch Opfer davon. Was genau geschehen ist und wie es für uns weiter ging, erfahrt ihr hier:

Sightseeing mit speziellem Stop 

Es war unser dritter Tag in Bangkok, Zeit für etwas Sightseeing – dachten wir zumindest! Mit dem Boot fuhren wir zu Tha Maharaj (N9- Tha Chang), dort wo der Grand Palace liegt. Erster Fehler: Mit dem Boot fährt so ziemlich jeder Tourist und zahlt mehr als das doppelte als bei einem anderen Boot für genau die gleiche Strecke. 
Kaum angekommen ging es weiter um sich den Grand Palace anzugucken. Als wir die Straße runtergingen, sprach uns jemand an: „Ihr wollt zum Grand Palace? Nein, der hat heute zu. Ich habe aber einen Bekannten, der euch mit dem TukTuk zum Big Buddha bringen kann.Für 100 Baht (umgerechnet ca. 2,50 Euro für 3 Personen) hin und zurück, der Weg ist doch sonst viel zu weit“.  
Lustig nur, dass der Grand Palace so gut wie jeden Tag auf hat. Wir dachten uns in dem Moment nur „der wird schon Recht haben“ und sind eingestiegen. Beim Big Buddha angekommen, gingen wir in den Tempel und bestaunten alles. Bis dato hatten wir einen wirklich schönen Aufenthalt. 

Der nächste Stop sollte ein Informationscenter sein. „Müssen wir da wirklich hin?“ 
Im Grunde kennen wir ja unsere Ziele für die Reise schon. Aber alle Einheimischen meinten, dass wir uns das nicht entgehen lassen sollten. Auf einmal quatscht uns ein weitere Mann im Taxi an, und sagt, dass er einen guten Freund aus Deutschland habe und uns das alles sehr empfehlen kann. 
Und so schnell ging es: Der Mann hatte unser Vertrauen gewonnen. Hätten da schon gewusst, dass das alles zu dem Plan gehört, wären uns die ganzen Zufälle bestimmt nicht mehr so zufällig vorgekommen…  

Neben einer Karte von Bangkok ist ein Fahrer eines Tut Tuns zu erkennen.
Mit dem TukTuk lässt es sich in Thailand entspannt durch die Gegend fahren, solange nicht seltsame Stops eingebaut werden

Eine Reise buchen ohne genügend Geld 

Im Informationszentrum angekommen, wurden wir zu Natascha gesetzt, weil sie sich wohl am besten mit Europäer*innen auskenne und Rabatt bei vielen Unterkünften bekäme. Sie zeigte uns Briefe von ehemaligen Kund*innen, zeigte wie zufrieden sie waren und ehe wir uns versahen waren wir schon im Gespräch und erzählten ihr von unseren Zielen während der Reise. Und dann, warum auch immer, haben wir unsere Reisepasskopien und Unterschriften dagelassen, manche meinen das Wasser wäre dort magisch und würde alle manipulieren, aber die Masche haben alle von Anfang an so perfekt gespielt, dass wir genau darauf reingefallen sind – genauso wie so viele andere Tourist*innen. Weil wir kein Geld mithatten, schickten sie uns ein Taxi, was uns nachhause fahren sollte (alles auf deren Kosten). Als er uns nachhause gefahren hat, haben wir noch entspannt gegessen und dachten: „Wow, wie nett der Taxifahrer ist, dass der einfach wartet“. Tja, dachten wir.  
Bei der Taxifahrt fiel dann der Groschen: „Leute, das ist viel zu viel Geld.“ 
Und dann wurde uns alles schlagartig klar: Wir sind in die Touristenfalle getappt und wurden abgezogen. Das größte Learning: Lasst niemals (!) eure Passkopien oder Unterschriften irgendwo und trefft Entscheidungen nicht auf leeren Magen. Denn aus der Nummer kamen wir nicht so schnell wieder raus.

Es gibt für alles eine Lösung 

Als wir wieder im Informationscenter waren, versuchten wir zu canceln, aber sie drohte uns mit der Polizei. Wir waren maßlos überfordert und trauten ihren Drohungen. Wir hatten das Geld aber tatsächlich nicht für die gesamte Reise, die sie uns verkaufen wollte und sie hatte alles schon gebucht.  
Auf einmal bekam sie auch Angst, Ärger von ihrem Chef zu bekommen, weil wir es nicht schaffen würden den Preis zu bezahlen. Und da saßen wir nun: Drei Mädels aus Berlin, mit viel zu wenig Geld und einer Situation für die es im ersten Moment keine Lösung gab.  Doch (mein zweites Learning) es gibt immer für alles eine Lösung, egal wie aussichtslos die Situation auch zu sein scheint. Wir konnten den Preis für die Reise noch runterhandeln und haben abgemacht, dass wir alles Stück für Stück abbezahlen. Glück im Unglück! Trotzdem waren wir deutlich mehr Geld los als wir wollten.

Wie war die weitere Reise? 

Fazit: Am nächsten Tag haben wir in jeder (!) Unterkunft angerufen und gefragt, ob wir wirklich gebucht haben für dort und es hat alles gestimmt. Im Grunde hatten wir eine wundervolle Zeit und an Unterkünften war von Bruchbude mit Armeisenplage und keiner Tür zur Toilette bis hin zum Luxushotel wirklich alles dabei (die guten Unterkünfte haben aber auf jeden Fall überwiegt!). Wir hatten auch den Transfer immer inklusive und es hat wirklich alles geklappt wie es sollte. Wir sind mehr Geld losgeworden, als wir wollten, aber dafür hatten wir einen sorgenfreien Aufenthalt ohne Stress um Unterkünfte zu buchen. 
Das ist unsere Erfahrung, die wir mit einem Scam in Thailand in Bangkok gemacht haben. Tatsächlich gibt es da aber noch viel mehr Maschen wie z.B. Anzüge zu kaufen oder in ein Juweliergeschäft geführt zu werden oder am Ende des Abends bei einer Ping-Pong-Show zu landen. 
Wir haben sogar Leute kennengelernt, denen genau das gleiche passiert ist. 
Das wird mir wohl trotzdem für immer eine Lehre bleiben! 

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